OSTARA, EOSTRA – Germanische Göttin der Fruchtbarkeit, des Ackerbaus, des Frühlings und der Morgenröte
Der Frühlingsgöttin zu Ehren möchte ich Euch heute in das Wiedererwachen der Natur entführen. In dieses wunderschöne Spektakel, wenn wir die vielen kleinen Knospen und Triebe dabei beobachten, wie sie aufbrechen und dann die ersten zarten Blätter und Blüten das Tageslicht erblicken.
Ostara bringt uns die Sonne, das Licht, und das Leben wieder zurück. Sie symbolisiert neues Wachstum und Wiedergeburt.
Als Tochter der Göttin Frigg und des Gottes Wotan kämpft sie jedes Jahr gegen die Eisriesen des Winters und trägt den Sieg davon. Die Sonne schickt ihre wärmenden Strahlen auf die Erde. Die Kälte und der Frost ziehen sich zurück – der Frühling ist im Anmarsch.
Ostaras Symbol ist das Ei, die Urzelle des Lebens. Es gibt einen alten Mythos der besagt, dass zu Beginn aller Zeiten die Große Göttin das Weltenei gebar und zwischen ihren Brüsten wärmte. Dort ließ sie es Jahrtausende reifen. Als sich die ersten Sprünge in der Schale des Welteneis zeigten, nahm es die Große Göttin behutsam in ihre Hände und legte es ins große Dunkel. Die Schale sprang auf und heraus fiel unsere Welt. Aus dem Dotter entstand die Sonne, die von Tag zu Tag stärker und kraftvoller wird. Aus der Schale entstanden Himmel und Erde. Zu Gedenken an diese göttliche Schöpfung werden die ältesten Tierarten der Welt auch heute noch aus Eiern geboren.
Ein weiteres Symbol der Ostara ist der Hase. Er steht für Fruchtbarkeit. Die Legende sagt, dass vor langer, langer Zeit der Mondhase sich in die Göttin verliebt und ihr zu Ehren viele Eier gelegt hat. Sie galten als heilige Symbole der Wiedergeburt und des Lebens.
OSTARA – Alban Eiler – Ostern – Sigrblot – Frühjahrs Tag- und Nachtgleiche – Spring Equinox
Nach dem langen Winter feiern wir die Auferstehung der Natur: das Ostara-Fest.
Ab dieser Nacht sind die Tage länger als die Nächte und unsere Aufmerksamkeit gilt dem Außen. Die vorherigen Feste waren eher besinnlich. Jetzt feiern wir voller Freude und Enthusiasmus. Helle und bunte Farben der Natur lassen uns fröhlich stimmen.
In vielen Religionen dieser Erde wird die Wiedergeburt der Natur, die aufkeimende Fruchtbarkeit, die fühlbar zunehmende Kraft der Sonne und damit des Lichts gefeiert. Sie wird einer Göttin zugeschrieben, die aus dem Osten die Sonne bringt.
Auch die Himmelsrichtung Osten kommt von dieser ersten Silbe OS, die auch in Ostara innewohnt. Im Osten wird die Sonne und das Licht geboren.
Ostara findet am 21. bis 23. März zur Tag- und Nachtgleiche statt, wird aber auch beim ersten Frühlingsvollmond gefeiert.
Deutet man Ostara mit Hilfe der Runen, lassen sich Verbindungen zum Frühling herstellen. Die Rune OS steht für Geburt, Erde oder Entstehung. Während die Rune TAR für eine Zeugung stehen kann. Wir sprechen also von einer Zeugung der Erde, der Befruchtung des Bodens.
Feldweihe und Ostara-Feuer
In der Zeit um Ostara wurden in alten Zeiten die Felder in einem Segnungsritual, der Feldweihe, vorbereitet. Diese wird vielerorts auch heute noch durch geführt. Die Felder werden dazu von den Bauern abgeschritten. An jeder Ecke des Feldes werden geweihte Kräuter zusammen mit einer Kerze in den Boden gesteckt. Während dieses Rituals wird um eine reichhaltige Ernte und um Schutz für die Felder gebeten.
Das Ostara-Feuer symbolisiert das Abbild der Sonne.
Diese Feuer werden auf den Hügeln entzündet. Man glaubt, dass die Kraft der Sonne und der Segen der Götter dadurch auf die Felder übertragen werden, die im Schein der Feuer liegen. Durch diese Feuer sprangen zu damaliger Zeit auch Menschen um sich vor bösen Energien zu schützen. Bei dem Sprung über das Feuer galt es als ein gutes Zeichen, wenn man möglichst hoch sprang. (Nicht zur Nachahmung empfohlen!!!!!)
Ostara im Bezug zu dem christlichen Osterfest
Allbekannt ist die Verbindung von Ostara mit dem christlichen Osterfest. Ostern hat den einst heidnischen Brauch im Laufe der Jahrhunderte abgelöst. Das heutige Osterfest bedient sich in seiner Symbolik noch immer der heidnischen Abstammung. Das erkennt man auch daran, dass die Eier Fruchtbarkeit symbolisieren, während die vermehrungsfreudigen Hasen für Fortpflanzung stehen. Wie schon erwähnt, ist das Ei seit tausenden von Jahren ein Symbol der Wiedergeburt, weshalb die Ostereier rot gefärbt wurden. Deshalb schenkte man sich früher im März bemalte Eier, um sich gegenseitig eine gute Ernte und Wohlstand zu wünschen.
Rot galt als die Farbe des Lebens. Frisches, hellrotes Blut galt ebenfalls als Zeichen besonderer Fruchtbarkeit. Jungen Mädchen, welche an Ostara ihre erste Monatsblutung bekamen, wurde besonders gehuldigt. Ihr Blut galt als heilig und besonders. Es wurde aufgefangen und zum Segnen der kommenden Ernte in einem Ritual der Erde übergeben.
Der Osterhase ist der Begleiter der Frühlingsgöttin Ostara und Fackelträger der Erdgöttin Holda. Etwa seit dem 16. Jahrhundert ist der Osterhase auch mit dem christlichen Osterfest verbunden.
Bei den Christen ist Ostern ein Auferstehungsfest, bei dem die Wiedergeburt Jesu gefeiert wird. Während es bei Ostara um die Wiedergeburt der Natur im Zyklus der Jahreszeiten geht. Die Kirche richtet heute noch ihr Osterfest nach dem alten Mondkalender aus: Ostern fällt auf den ersten Sonntag, der auf den 1. Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche (21. März) folgt.
Inneres Feuer neu entfacht
Ostara wird mit Feuerritualen in der Morgendämmerung gefeiert. Nach dem langen Winter spüren wir, wie unsere Lebensenergie wieder entflammt und unser inneres Feuer wird neu entfacht.
Ostara steht für Erneuerung und beginnendes Leben. Wir machen erste Schritte, um unsere Ideen und Ziele zu verwirklichen. Unsere Kreativität erwacht und wir sprühen vor Schöpferkraft. Die Kraft der Göttin hilft uns bei der Umsetzung unserer Ziele.
Ostara ist daher eine gute Zeit, sich von Altem endgültig zu lösen und etwas Neues zu beginnen. Gedanken, Träume und Wünsche in dieser Zeit sollten wir besondere Beachtung schenken.
Jetzt ist die ideale Zeit für Fruchtbarkeitszauber und in die Zukunft zu schauen. Ich benutze daher wie immer meine geliebten Tarotkarten, das Lenormand, meine Runen und das Pendel.
Mein Ostara
Ich schmücke meinen Altar in Pastell-Farben: Hellgrün, Rosa und zartes Gelb. Gelbe Narzissen, rosa Tulpen, Buschwindröschen, und frische, grüne Birke schmücken ihn und symbolisieren den Frühling. Ein Grünes Tischtuch für den Altar steht für frisches Gras. Vergessen wir nicht, dass es auch eine Zeit der Fruchtbarkeit ist: das rote verzierte Ei und ein kleiner Osterhase. Eiförmige Kerzen, ein Bild der Göttin Ostara und meine Frühlings-Räucherung mit Weihrauch, Sandelholz, Zimt und Patchouli, dürfen nicht fehlen. Ebenso drei Gefäße mit Nahrungsmitteln:
Milch – als Symbol des Gedeihens der Jungtiere
Honig – als Symbol für das Befruchten der Blüten durch die Bienen
Körner – als Symbol für die aufgehende Saat.
Ich bereite ein Ei vor, indem ich es mit meinem Wünschen und Zielen beschrifte.
An diesem Tag versuche ich in die Natur zu gehen und einen langen, achtsamen Spaziergang zu machen.Ich höre aufmerksam dem Vogelgezwitscher zu, blende alles andere aus. Wenn es die Temperaturen zulassen, ziehe ich meine Schuhe aus und fühle das Gras unter meinen Füßen. Ich verbinde mich mit Mutter Erde, fühle den Wind in meinem Haar. Ich nehme einen tiefen Atemzug und danke den Göttern für die wunderschöne Natur.
Ich vergrabe das Ei und pflanze einen Samen darüber. Im Laufe der Zeit komme ich immer wieder an den Ort zurück.
Ostara in der Stadt
Viele von uns leben in der Stadt und da ist frisches Grün nicht immer leicht zu finden. Doch selbst in der größten Stadt kann man sich für die Natur öffnen, wenn man es sich von ganzem Herzen wünscht. Bei mir sind es immer die kleinen Dinge, die mich die Schönheit der Natur fühlen lassen. Am allermeisten ist es das Vogelgezwitscher, wenn ich morgens mein Fenster öffne. Sie helfen mir immer wieder die Schönheit der Natur auch in der Stadt zu genießen. Je mehr ich mich der Schönheit der Natur öffnete, umso mehr konnte ich mich entspannen und in meine Mitte kommen.
Wenn Sie draußen sind, achten Sie auf die Pflanzen. Schauen Sie sich ganz genau an und fühlen Sie, wie Sie mit Kraft beschenkt werden. Auch wenn es das Wetter nicht zulassen sollte oder Sie nicht in die Natur könne: schauen Sie nach innen und hole Sie alte Erinnerungen, von schönen Erlebnissen in der Natur in sich hoch.
Achten und ehren Sie auf diese Weise, die uns liebende und nährende Natur. Schicken Sie ihr Liebe und großen Dank. Das wird Ihnen helfen, die Natur bewusster wahrzunehmen und zu achten.
Falls Sie an eine Quelle kommen, waschen Sie sich die Hände mit Quellwasser als Zeichen der Erneuerung.
Meine Lieben, egal welcher Religion Ihr Euren Glauben schenkt, egal was oder wen Ihr verehrt, zelebriert den Frühlingsanfang. Nehmt in Euch auf, dass im Frühling das Neue wächst, während das Alte verabschiedet wird.
Ich wünsche Euch einen bezaubernden Frühling und ein wunderschönes Ostara.
Eure Jasmin
Bildquellen
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