Jeder Vollmond hat einen Namen
Der Vollmond ist seit Ewigkeiten ein Begleiter durch unseren Jahreskreis. Früher war das noch mehr der Fall, da der Alltag des Menschen noch nicht von der Uhrzeit diktiert wurde. Der Tag wurde von der Sonne bestimmt, der Mond, erhellte die Nächte. Heute sind es Uhr und Kalender, die unsere Zeit messen. Der Nachtteil ist, dass wir es immer mehr verlernt haben, Zeiträume wahrzunehmen und bewusst zu erleben. Ein Vollmond im Juni und ein Vollmond im Januar fühlen sich unterschiedlich an.
Unsere Vorfahren haben früher den Vollmonden eines Jahres Namen gegeben, welche die jahreszeitlichen Ereignissen entsprachen und ihre Beobachtungen aus der Natur in die Namensgebung mit einbezogen.
Ein Jahr hat 13 Vollmonde, das heißt, in einen Monat fallen zwei. Dieser zweite Vollnmond in einem Monat wird auch Blue Moon genannt.
Der Esbat – Vollmond in der Hexenreligion
Die Esbate sind in der Hexenreligion heidnische Festtage, in welchen Rituale zelebriert werden. Sie werden zu Ehren der Großen Göttin in den Vollmondnächten gefeiert. Für die magische Arbeit wird die Energie des Vollmondes genutzt. Es handelt sich um lunare Festtage.
Der Januar-Vollmond – Wolfsmond, Kalter Mond, Wintermond, Stiller Mond
Es ist der erste Vollmond des neuen Jahres. Im Jahr 2017 findet er am 12. Januar statt. Die Tage werden schon spürbar länger und Schnee und Kälte regieren diesen Monat. Es ist eine Zeit der Ruhe, in der wir, wie die gesamte Natur, Kraft für neues Wachstum schöpfen. Früher versammelte sich die ganze Familie um ein Feuer und genoß das Gefühl von Gemeinschaft und Sicherheit. Die Stille des fallenden Schnees wurde vom Wolfsgeheul unterbrochen. Vom Hunger getrieben kamen die Wölfer damals näher an die Dörfer als zu jeder anderen Zeit.
Während das Tageslicht des gerade neu geborenen Jahres langsam wächst und Wolfsmond sich rundet, ist es eine gute Zeit zurückzuschauen. Was hat geendet und unseren Erfahrungschatz erweitert? Nimm Abschied von der Vergangenheit und heiße das Neue in diesem Jahr Willkommen. Das Lernen Dinge gehen zu lassen und nicht an Vergangenem zu klammern, ist eines der größten Geheimnisse der Magie.
Es ist auch ein besonderer Tag zum Orakeln und der Herstellung von magischen Gegenständen und Amuletten. Mit den Tarotkarten lässt sich eine wunderbare Innenschau abhalten. Wir können damit erkennen, was noch zu uns gehört oder was wir lieber loslassen sollten.
Mond-Meditation
Da der Wolfsmond ein Mond der Stille ist, eignet er sich besonders gut zum Meditieren.
Eine meiner Lieblingsmeditationen beinhaltet die Themen: Gedankenstille, Schneefall auf glitzerndem weißen Waldboden und meine Verbindung zum Göttlichen. Diese Dinge üben eine besondere Ruhe auf mich aus. Dazu räuchere ich meine Vollmond-Räucherung mit Sandelholz, Weihrauch, Gardenienblättern und Rosenblättern, während auf meinem Altar weiße und silberne Kerzen brennen.
Wenn die länger werdenden Tage des Januars dem Ende zugehen mit melancholischen Sonnenuntergängen, welche sich im Schnee spiegeln wie in einer Glasur aus Zuckerguß, genießen wir die Stunden in unserem warmen Zuhause. Wir riechen schon jetzt den Duft von Schneeglöckchen und weißen Narzissen, die sich in der Zukunft den Weg durch die Schneedecke bahnen und den Frühling verheißen werden. Wir sehnen uns nach Imbolc, dem magischen keltischen Fest der Reinigung, des Lichtes und der Fruchtbarkeit am 1. /2. Februar. Aber darüber schreibe ich in meinem nächsten Artikel.
Einen magischen Wolfsmond und eine schöne Zeit wünscht Euch
Jasmin
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